Angelina - das Engelchen.
Kennt sie das Geheimnis des Sees, wenn sie wie ein Irrlicht an dessen Ufer entlangtänzelt? Wenn sie - reglos wie ein Stein - aus ihrem Fenster auf ihn hinunterstarrt, durch das rote Fensterfensterbild, unter dem das Wasser eine schillernde, bedrohliche Färbung annimmt?
Angelina, die Silphide. Ein Mädchen mit Augen wie phosphoreszierender Mondstein, deren Anblick sie jedem entzieht. Zerbrechlich wie Glas beherrscht sie dennoch auf eigenwillige Art ihre Familie. Versunken in sich selbst belebt sie auf höchst kapriziöse Weise den Hügel, wo ihre Familie das Leben von begüterten Aussteigern führt. Das Engelchen, das der eigenen Mutter Angst einzuflößen vermag. Von dem die Großmutter befürchtet, es sei des Teufels!
Das Buch führt den Leser in die Toskana, der Wiege des Humanismus, wo Architektur, Kunst und Poesie die Anmut und Schönheit des Landes und den geschliffenen Geist ihrer Bewohner widerspiegeln.
Es erzählt von der Toskana der Klöster und der Heiligen - aber auch von verborgenen archaischen Bräuchen und Aberglauben.
Und der Leser erfährt: Wo heute Touristen den strahlend blauen Himmel bewundern, leben Menschen, die ihn nicht ertragen, nicht das leuchtende Junilicht und die Nächte voller Zauber, weil es ihnen in Erinnerung bringt, was sie nicht vergessen können.
